Per Großbildschirm können die Feuerwehrkräfte ihre Einsätze bei Katastrophen optimal koordinieren.
Bei der Steinburger Feuerwehr ist endgültig das digitale Zeitalter angebrochen. Im neuen Kreisfeuerwehrzentrum wird derzeit eine interaktive Lagekarte getestet. Der überdimensionale Computer-Bildschirm ermöglicht den Führungskräften insbesondere bei so genannten "großen Lagen" schnelles Handeln und den jeweils aktuellen Überblick. Bislang wurde bei Katastrophen umständlich an großen Magnettafeln gearbeitet. Jetzt lassen sich die Löschgruppen und alle anderen Helfer per Fingerzeig hin- und herschieben. Mehr noch: Mit der Digitalkameras können Bilder vom Ort des Geschehens zeitnah eingearbeitet werden - bei Bedarf auch Luftaufnahmen.
Besonders praktisch: Brennt es in größeren Gebäudekomplexen - zum Beispiel Schulen und Unternehmen - lassen sich Lagepläne und Grundrisse in Windeseile auf den Bildschirm zaubern. Die Rettungskräfte können dann gezielt zu bestimmten Orten gelenkt werden.
Auf einer digitalen Datenbank ist zudem auch ein umfangreiches Kartenmaterial gespeichert. Großeinsätze wie das Hochwasser in der Marsch mit seinen zahlreichen Einsatzstellen können am Bildschirm optimal koordiniert werden. Dazu trägt auch das neue Fahrzeug der Technischen Einsatzleitung bei, von dem aus Daten übermittelt werden können. Kreisbrandmeister Frank Raether erinnert daran, dass allein bei dem Sommerhochwasser 70 der insgesamt 104 Steinburger Feuerwehren im Einsatz waren. Für ihn ist die Digitalisierung der Einsätze letztlich aber auch eine Kostenfrage. Erst vor eineinhalb Jahren habe er für rund 1400 Euro Magnete kaufen müssen, um die manuelle Lagekarte bestücken zu können. Die interaktive Lagekarte hingegen ist schon für knapp 1000 Euro zu haben und kann jederzeit aktualisiert und vor allem auch auf die besonderen Steinburger Verhältnisse zugeschnitten werden. In der letzten Ausbaustufe - die derzeit allerdings noch Zukunftsmusik ist - könnten alle Daten zwischen örtlicher Einsatzleitung, Feuerwehrzentrum und sogar dem Krisenzentrum im Kreishaus hin- und her übermittelt werden. Aber auch mit der jetzigen Ausstattung fühlt sich Frank Raether gut gerüstet: "Es kann ja jederzeit auch mal ein großer Flieger im Kreisgebiet herunterkommen."
Text shz - 22.08.2005
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