Feuerwehren retteten über 1500 Menschenleben, Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen steigen wieder !

Die Freiwilligen Feuerwehren in Schleswig-Holstein verzeichnen wieder steigende Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen. "Dank einer aktiven Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit konnte der kontinuierliche Mitgliederschwund gestoppt werden, " sagte der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein (LFVSH), Uwe Eisenschmidt heute auf der Jahreshauptversammlung in Erfde, Kreis Schleswig-Flensburg. In den vergangenen 10 Jahren ging die Zahl der Einsatzkräfte jährlich um rund 400 zurück.

Mit den rückläufigen Zahlen geben sich die Feuerwehren jedoch noch nicht zufrieden. "Plus 1" lautet das Motto für die nächsten Jahre", sagte Eisenschmidt. Ziel sei es, dass jede der 1416 Freiwilligen Feuerwehren mindestens ein neues Mitglied wirbt und in die Einsatzabteilung aufnimmt.

Entgegen dem Trend der vergangenen Jahre ist die Gesamtzahl der Brände (Groß-, Mittel- und Kleinbrände) von 9107 auf 7021 gesunken. Mit 22381 Einsätzen (Vorjahr 28046) sind auch im Bereich der technischen Hilfeleistungen und sonstigen Einsätze, wie Verkehrsunfälle, Tierrettung, Wasserrettung, Öleinsätze, rückläufige Zahlen zu verzeichnen.

1534 Menschenleben (1092) wurden von den Einsatzkräften lebend gerettet.

Dass der Feuerwehrdienst auch mit Gefahren für die Einsatzkräfte verbunden ist belegen die 848 Verletzungen, die sich die Frauen und Männer in Einsätzen zugezogen haben.

Genau 129701 Einsatzanforderungen haben die 51000 Feuerwehrleute der 1416 Freiwilligen, vier Berufs- und 31 Werks- und Betriebsfeuerwehren des Landes abgearbeitet.
Die Ursachen für den Rückgang der Einsatzzahlen bei den Kleinbränden von 6648 auf 5290 und bei den Mittelbränden von 1618 auf 1226, sind auch in Zusammenhang mit der fehlenden Trockenheit im Sommer zu sehen", sagte der LFVSH-Vorsitzende.

Der weibliche Anteil in den Einsatzabteilungen erhöhte sich im Berichtsjahr um 80 auf 2500 Frauen. Über 9500 Mädchen und Jungen sind Mitglied in einer der 386 Jugendfeuerwehren im Lande. 611 ausgebildete Jugendfeuerwehrleute sind in die Einsatzabteilungen übergetreten.

Zukünftige Arbeitsschwerpunkte und Forderungen an die Politik:
-Weitere Förderung des ehrenamtlichen Engagement in der Feuerwehr
-Unterstützung bei der Nachwuchsgewinnung
-Verpflichtung des Landes, der Kreise, der Städte und Gemeinden zum Erhalt der Freiwilligen Feuerwehren, gerade vor dem Hintergrund der geplanten kommunalen Gebietsreformen
-Eine umfassende Gefahrenanalyse des Katastrophenschutzes mit einem langfristigen Gesamtkonzept
-Änderung oder Sonderregelung der Fahrerlaubnisklasse B aufgrund der EG-Richtlinien für Feuerwehrleute. Hintergrund: Mit der EU-Erlaubnisklasse B dürfen Einsatzfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen bis 7,5 Tonnen nicht gelenkt werden.

Vor über 250 Delegierten und Gästen, an der Spitze Innenminister Klaus Buß, wies Eisenschmidt darauf hin, das die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren gut ausgebildet und professionell in der Ausführung der ihnen gestellten Aufgaben sind. Einen effektiven und flächendeckenden Schutz gäbe es, trotz der vielen tausend ehrenamtlichen Helfer, nicht zum Nulltarif. Eisenschmidt warnte auch davor, das Ehrenamt in der Feuerwehr weiteren Haushaltseinsparungen zu opfern und so bewusst einen Investitionsstau entstehen zu lassen.

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