Brennt Holzlager für Heizung am Hühnerstall

Kurz vor 21.00 Uhr am Freitagabend gab es Vollalarm für die Wehren Lockstedt und Lockstedter Lager. Es wurde ein Brand in einem Hühnerstall gemeldet. Vor Ort stellte sich die Lage für den Einsatzleiter Maik Lüdtke kompliziert dar. Flammen schlugen aus einem 50m3 fassenden, nach außen offenen, Holzhackschnitzel-Behälter, in dem der Brennstoff für die beiden großen Heizöfen links und rechts vom Behälter lagerten. Durch einen konzentrierten Schaumeinsatz mit Mittelschaum wurde das Brandgut abgedeckt und die Flammen weitgehend erstickt. Zwischenzeitlich hatte sich das Feuer aber bereits in das Dachgebälk des einen Heizungsraumes durchgefressen. Aufgrund dieser Lage wurde das Alarmstichwort auf Feu2 erhöht (Zwei Löschzüge) und die Wehr aus Kellinghusen mit Tanklöschfahrzeugen nachalarmiert, denn die Wasserförderung aus einem Bohrbrunnen musste über eine längere Wegstrecke erst aufgebaut werden. Die Einsatzstelle wurde taghell ausgeleuchtet und der Außenangriff auf das Holzlager unter Atemschutz mit mehreren Strahlrohren fortgesetzt. Zwischenzeitlich wurde mit einer Wärmebildkamera ständig die Temperaturen auch in den Nachbarräumen kontrolliert. Durch Brandwände unterstützt, konnte verhindert werden, dass das Feuer auf den riesigen Küken Stall übersprang. Dort leben 120.000 Küken, die erst fünf Tage alt waren. Ein elektronischer Alarmwächter hatte dem Besitzer der Anlage eine zu hohe Temperatur im Stall gemeldet, der bei der Nachkontrolle das brennende Holzlager entdeckte und sofort die Feuerwehr alarmierte.
Da die geförderte Wassermenge aus dem Bohrbrunnen den Löschwasserbedarf deckte, blieb die mit zwei Tanklöschfahrzeugen angerückte Wehr aus Kellinghusen in Bereitschaft und stellte mehrere Reserve-Trupps für den Atemschutzeinsatz. Der gestaltete sich langwierig, denn es musste das Trapezblechdach des Heizungsraumes mühevoll aufgeschnitten werden, um an die brennenden Dachbalken zu kommen. Während dieser Arbeiten wurden im Einsatzleitwagen die einzelnen Maßnahmen protokolliert und grafisch dargestellt. Zwischenzeitliche Besprechungen zwischen Einsatzleiter, Abschnittsleiter, Polizei und Rettungsdienst dienten der Information und Koordination der Tätigkeiten. Der Einsatz wurde begleitet von einem Rettungswagen zur Absicherung der vorgehenden Kräfte, dem Organisationsleiter Rettungsdienst, Amtswehrführer und Bürgermeister. Bereits während der Löscharbeiten trafen Vertreter des Kriminal-Dauer-Dienstes aus Pinneberg ein, die erste Ermittlungen zur Brandursache aufnahmen. Hervorzuheben ist die Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft, die die rund 50 Einsatzkräfte in der feuchten und 2°C kalten Nacht mit heißen Getränken und später auch Essen versorgte. Nach Ablöschen der letzten Brandnester übernahm die Wehr aus Lockstedt die anschließende Brandwache. Unklar blieb am Abend die weitere Wärmeversorgung der Küken im Nachbarstall und Fragen zur Brandursache und -höhe.

 

 

Einsatzleiter: Maik Lüdtke (Wehrführer Lockstedter Lager)

Im Einsatz waren: 

  • Lockstedt
  • Lockstedter Lager
  • Kellinghusen
  • Amtswehrführer 
  • Polizei und Kriminaldauerdienst Pinneberg
  • Rettungsdienst und OrgLt Rettungsdienst

Text und Bilder: Klaus Rahlf und Jan Hardekopf (DoKu-Team / KFV-Steinburg)